Tagebuch von puck #1

Ich bins, puck, der gute Geist im Haus! Und ich mache Hausverwaltungen und Bewohnern das Leben einfach einfacher. Dabei passieren viele Dinge, von denen ich euch gern erzähle – weil das ist sehr spannend, dieses Leben als guter Geist. So auch neulich in der Pramergasse. Na, da hat’s sich wieder abgespielt …
Unsere Seniorin im Haus, die Frau Wiedermann, kommt vom Einkaufen heim. Die gute Frau ist auf ihre alten Tage ein bisschen resolut und wird gern einmal lauter, wenn nicht alles so funktioniert, wie sie es gerne hätte. Da könnt ihr euch vorstellen, was es gespielt hat, als sie so vollgepackt mit ihren ganzen Einkäufen gemerkt hat, dass der Aufzug nicht funktioniert. Wo sie doch im Dachgeschoss wohnt!

So ein Ärger

„Das kann’s doch nicht sein, herst!“, keift sie. „Geht dieses dumme Ding schon wieder nicht! Wo ist die Hausverwaltung, wenn man sie braucht?!“ Wütend klopft Sie an Herrn Schmidts Tür – der arme Teufel wohnt nun mal im Erdgeschoss gleich neben dem Lift. Er öffnet die Tür und schaut verdutzt in Frau Wiedermanns hochrotes Gesicht. „Ah, Frau Nachbarin, grüß Sie“, sagt er, „Sie sind sicher verärgert wegen dem Lift, gell?“ – „Verärgert ist ja gar kein Ausdruck! Der depperte … sagen S‘, woher wissen Sie das denn, dass der nicht funktioniert?“
Und da komm eben ich ins Spiel. Weil der Herr Schmidt zückt einfach sein Smartphone und öffnet flugs die puck-App: „Da schauen S’ her, das hab ich vor ein paar Minuten schon über unsere Hausverwaltungs-App erfahren. Das heißt, die wissen dort eh schon Bescheid und es wird sicher gleich jemand richten.“ Da schaut die Frau Wiedermann ein bisschen verdattert, weil sie sich jetzt eigentlich ja gar nicht mehr aufregen kann. In dem Moment bekommt der Herr Schmidt auch schon eine weitere Nachricht durch meine App: „Da, schauen S‘ her, Frau Nachbarin, wie ich gesagt hab: Jetzt haben die uns gerade informiert, dass in zwei Stunden der Aufzugs-Techniker kommt!“

So eine Erleichterung

„Na, das ist aber flott gegangen!“, entgegnet die jetzt doch recht erfreut dreinschauende Frau Wiedermann. „Das sind eben die Vorteile der neuen Technik, gnä‘ Frau“, sagt der Herr Schmidt und nimmt die Einkäufe seiner Nachbarin an sich, „Kommen S‘, ich trag ihnen das rauf!“
Während er vorausgeht, hängt sie sich noch unter seinem Arm ein: „Na, Sie sind schon ein guter Geist, Herr Schmidt …“
Übrigens: Drei Stunden später hat sich die Frau Wiedermann beim Herrn Schmidt nochmals persönlich bedankt. Mit einem selbstgebackenen Streuselkuchen, den sie mit ein paar ihrer Einkäufe gebacken hat. Und eins versteht sich von selbst: Sie ist mit dem Lift zu ihm hinuntergefahren.